architecture . landscape . urbanism
Here Comes the Sun...

devolopment project for a swimming restaurant, in collaboration with IBA See and Bollinger + Grohmann Ingenieure, 2007 - 2010, Bergheider See

The conception of the project begins with the view of the landscaped context and the prospective landscape of the Lausitzer Seenland, which can be expected. The history of the region forms the matrix for the high-structural-constructional draft. The conveyor bridge F 60, a technical cultural heritage, stands as Relikt in the landscape. The existing, coining and shaping elements, the F60 and the landscape is the interpretation of a coming up SUN, added as positively occupied, universally readable supersign. The technical-constructional F 60 communicates with the sensual energetic SUN. The energy of the sun stands for the change of the lignite country Lausitz into the new energy country Lausitz.

Bereits im historischen Gartenreich Dessau-Wörlitz strebte Fürst Franz von Anhalt-Dessau eine harmonische Verbindung von Mensch und Landschaft an. So entstand -für jedermann öffentlich zugänglich- ein grenzenloser Park, eine Art magische Wunderwelt, gefüllt mit Reminiszenzen und baulichen Devotionalien. Man kann nur vermuten, was im Jahr 1770 in Leopold Friedrich Franz von Anhalt-Dessau vorgegangen sein muss, als er inmitten der feuchten Landschaft der Elbauen stand. Als trostlos und öde wird er den meterhohen Morast der Überflutungen empfunden haben, die sein Gartenreich immer wieder zunichte machten. Im Jahr 1766 blickte er auf die dürren Schlackeberge Neapels und in den Krater des Vesuvs. Dessen künstlicher Bruder entstand daraufhin in Wörlitz: der „Vulkan Stein“; ein sehr sinnliches Reisesouvenir als Erinnerung an eine der eindruckvollsten Landschaften seiner Grand Tour. Zur gleichen Zeit, wie im Wörlitzer Vesuv Feuer glühte, setzte auch die Industrielle Revolution mit den heute sichtbaren Veränderungen der Landschaft ein und mündete in die Ära des Industriellen Gartenreiches. Einer Tagebaulandschaft, wie von düsterer vulkanischer Schlacke durchzogen. Würde sich der Fürst an die schroffen Hänge des von ihm so verehrten Vesuvs und an seine weiten Lavafelder erinnert fühlen? Wenn die letzten Tagebaue geflutet sind, wird im Lausitzer Braunkohlerevier die größte künstlich geschaffene Seenlandschaft Europas liegen. Die Pegel steigen bereits, ein langsames Überfluten setzt ein, die Landschaft der Schlacke geht über in ein Land des Wassers. Hätte Fürst Franz, der Wörlitzer Deichmeister, nicht enormen Gefallen daran gefunden? Eine künstliche Schwester der SONNE, schwimmend im neuen Seenland, hätte ihn sicherlich erfreut.