architecture . landscape . urbanism
Burg Botzlar

eingeladener Wettbewerb, MĂ€rz 2016, Selm

Burg Botzlar, das Rudiment einer ehemaligen Wasserburg, soll in seinem fragmentarischen Charakter erhalten und gesichert werden. Seine bodenarchĂ€ologischen Befunde und aufgehenden Bauteile werden wieder zueinander in Bezug gesetzt. Das Haupthaus des ehemaligen Ensembles wird als baulicher SolitĂ€r und rauher, „ungeschliffener Rohdiamant“ in seiner erhöhten Insellage wieder rĂ€umlich und historisch lesbar gemacht. Die „historischen BrĂŒche“ am Haupthaus bleiben weiterhin allseits sichtbar, das BurggebĂ€ude wird nicht durch einen mehrgeschossigen Neubau verstellt. Das rĂ€umliche Entwicklungspotential der Burg wird im BestandsgebĂ€ude erfĂŒllt und erweitert. Das Ensemble mit seinen historischen Fragmenten wird durch das Konzept der drei "Burgringe“ zentriert und gleichzeitig lesbar gemacht. Barrierefreie Erschließung des GebĂ€udes und des gesamten GelĂ€ndes Alle Bereiche im Außen- wie auch im Innenbereich sind barrierefrei gestaltet. Die Ringwege im Burgpark sind barrierefrei ausgebaut, der historische Hauptzugang am Portal bleibt erhalten, sein Kopfsteinpflaster wird durch ein glattes, barrierefreies Belagsband ergĂ€nzt. Die Gartenrampe bezeichnet und stĂ€rkt die Lage des ehemaligen Burggartens und fĂŒhrt den Besucher direkt in das Foyer. Innerhalb des Hauses ist jedes Stockwerk mit dem Lift erreichbar, auch der Seiteneingang aus dem Park in die Burg erfolgt barrierefrei. Das BurggebĂ€ude wird in seiner Substanz erhalten und behutsam weiterentwickelt. Dabei wird besonderer Wert auf die Erhaltung der historischen Bauteile gelegt. Neu entwickelt wird an der Stelle, wo keine ursprĂŒnglichen Befunde vorhanden sind. Durch die Setzung des barrierefreien Zugangs im Burggarten und den Einbau eines selbstragenden Aufzugschachtes in den Hohlkörper der Fensterlaibung wird den Anforderungen an Denkmal, Barrierefreiheit und deutlichem Raumgewinn Rechnung getragen. Die bestehende Treppenkonstruktion wird in großen Teilen (zwei Das Erdgeschoß wird durch vier flĂ€chig bespielbare RĂ€ume, ohne funktional separierte ErschliessungsflĂ€chen, definiert. Die beiden SeminarrĂ€ume, miteinander koppelbar, erhalten eine prominente Lage im Erdgeschoß. Der Treffpunkt im neuen Foyer bleibt mit seinen neuen Einbauten archaisch und zurĂŒckhaltend und empfĂ€ngt den Besucher am weiß verputzen Burgkamin. Dieser bildet, flankiert von GlastĂŒren, die Schnittstelle zur Galerie (temporĂ€re Ausstellungen) im Treppenhaus. Viele Ausstattungselemente wie Holzdecke, Steinboden und der Treppenanlauf bleiben erhalten.